Ortsnamen auf Platt

Und so werden die Ortschaften des Landecker Amts (in Rot) betont:

Auf der ersten Silbe: Laenscheld, Ewerlaenscheld, Ussbich, Ronsbich, Däinkelrod, Maalkemes, Helmes

Auf der letzten Silbe: Korrod, Lammerschfaeld, Landerschhuse, Motzfaeld, Wisseboenn, Wärschhuse, Wessfaeld

Laenscheld hat seine Vorsilbe "Schenk-" im Platt nie erhalten. Denn schon in Urkunden tauchte nur die Bezeichnung Lengsfeld auf. Erst 1372 erhielt der Amtmann des Ortes die Aufgabe eines Schenken, sodass man ab da von Schenklengsfeld (Betonung auf -lengs-) spricht [2]. Im Platt wurde dieser Schritt aber nie vollzogen und so heißt es bis heute Laenscheld. Selbst in der Umgangsprache wird häufig nur Lenscheld - mit kurzem betonten e - gesagt.

Heimbolshuse (Heimboldshausen) gehörte ursprünglich auch zum Landecker Amt, wurde aber 1736 gegen Ussbich (Ausbach) eingetauscht [2], das vormals zum Amt Frehwaald (Friedewald) gehörte. Nicht weit von Ussbich entfernt, und nicht in der Karte verzeichnet, liegt Gähtsemich (Gethsemane), das erst im Jahr 1700 für/von Hugenotten gegründet wurde. Auch dort setzte sich langsam das Platt der umliegenden Ortschaften durch. Man erzählt, dass der Flurname "Götzmanns Höhe" Pate stand für die Namensgebung, doch war dieser Name wohl zu kompliziert für unsere französichen Mitbürger und so einigte man sich auf den bilbischen Namen.

Der Weiler Lammerschfaeld (Lampertsfeld) liegt von Laenscheld nur wenig entfernt dem Bach Solz folgend Richtung Solz (Schenksolz). Die ursprünglich 3 Haushalte wurden 1962 nach Laenscheld eingemeindet.


Literatur:

[2] Peter Roßkopf; Das Landecker Amt im Kreise Hersfeld, Bad Hersfeld 1964


Letzte Aktualisierung: Juli 2021; © H. Daube