adi.vision

Tipps, Tricks und praktische Lebenshilfen zur Arbeit in der Kommunalpolitik
 

Man wird doch wohl noch träumen dürfen...

Von Martin Luther King stammt das Zitat "I Have A Dream..."

Schenklengsfeld-MITEINANDER hat einen Traum


Der Traum besteht aus 3 Teilen und wurde erstmals im Juli 2019 der Öffentlichkeit in der Facebook-Gruppe "Laenscheld2030" vorgestellt.

Der Traum ist viel, viel kleiner als der von Martin Luther King, aber es steht in den Sternen, ob man ihn noch erleben darf.

Der Traum ist, dass die Bevölkerung Schenklengsfelds nicht nur alle 5 bzw 6 Jahre einmal per Wahl mitbestimmen darf, von wem sie regiert wird, und dann den Rest der Wahlperiode im Geisselhaft der Gewählten ist.

Lebendige Demokratie erschöpft sich nicht in formalisierten, statischen Tagesordnungen der monatlichen GV- und Ausschußsitzungen mit weniger als 60 Min Dauer, sondern benötigt die tagtägliche aktive Diskussion und Arbeit aller Betroffener.

Politik betrifft immer Alle und ist damit viel zu wichtig ist, als dass man sie allein den PolitikerInnen überlassen sollte.


Es gibt drei nacheinander aufbauende Varianten des Traums:



Teil 1 – Die AKTIV WERDEN  – Stufe

Facebook : 07.07.2019 I have a dream… Teil 1 von 3
GV-Sitzungen und Ausschußsitzungen sind öffentlich.

Nicht gewählte Anwesende haben nach HGO kein Rede- und Stimmrecht. Das soll Lobbyismus unterbinden und ist auch gut so.

Aber, wie der legale „Verfahrenstrick“ von BM Möller um die „Änderung der Geschäftsordnung zur Gestaltung des Lindenplatzes“ gezeigt hat, lohnt sich die Aufmerksamkeit der Bürger durchaus.

Die Änderung der Tagesordnung hätte bewirkt, dass intensive Vorarbeiten aus 5 Jahren um ein Haar komplett unter den Tisch gefallen wären.

Die Änderung der Tagesordnung wurde, warum auch immer, jedenfalls einstimmig akzeptiert. Mehr dazu siehe Leserbrief in der HZ.

Es wäre ein Traum, wenn bei jeder der Sitzungen mehr als 10 interessierte BürgerInnen anwesend wären und die Massnahmen in der GV und den Ausschüssen verfolgen würden.

Zum Vergleich: In Sandhausen, finden sich regelmäßig ca. 50 Personen im großen Sitzungssaal ein.

Je nach Thema wird ihnen sogar ein Frage- und Rederecht gewährt.

Allerdings dauern diese Sitzungen auch jedes Mal 2 und mehr Stunden und jeder Punkt der Tagesordnung wird intensiv beleuchtet und begründet.


Teil 2 – VERANTWORTUNG übernehmen

Facebook: 07.07.2020 I Have A Dream Teil 2 von 3

Die Parteipolitische Variante des Traum

Eigentlich reicht es aus, wenn lediglich 8 der gewählten 11 VertreterInnen des SPD und 9 der gewählten 12 BGL-VertreteInnen sich mit der Vergangenheit beschäftigen.

Das alles angesichts der Tatsache, dass Vorgänger-Abgeordnete der beiden Parteien verantwortlich für den heutigen Zustand Schenklengsfelds sind, im positiven, wie auch im negativen Sinne.

Je Partei würden in dem Traum 3 Personen aus dem Hamsterrad der Vergangenheitsbewältigung genommen und mit der Aufgabe betraut, sich gemeinsam Gedanken über die Zukunft Schenklengsfelds zu machen.

Dann hätte man 6 kompetente, verantwortungsbewusste Personen, die die Zukunft Schenklengsfelds planen und es dem Rest der Fraktionen überlässt, weiterhin im reinen "Reaktions- und Kampfmodus" gegenseitig sich und dem sogenannten "politischen Gegner" das Leben schwer zu machen.

Delegation und Arbeitsteilung sind sehr effektive Techniken, die die GV-Arbeit enorm verbessern könnten. 

Wenn in einem komplexen Aufgabenbereich 10 von 10 Personen alle an derselben Sache arbeiten und dabei 1001 andere mehr oder weniger wichtige Sachen liegenbleiben, läuft etwas schief. „Tunnelblick“ nennt man das.  

Im Hinblick auf anstehende Gebürenerhöhungen und „Nichtanerkennung der Arbeit von Feuerwehren und DRK“ in Form von Freikarten für das Schwimmbad wegen „kein Geld, keine Pflichtaufgabe“ wäre der Traum ein positives Zeichen, eine „Absichtserklärung“ an die EinwohnerInnen, dass die Gemeinde etwas im Sinne der BürgerInnen leistet und "nicht nur abzockt" (Bürgerzitat, aus einem meiner Gespräche über die Situation im Ort, nicht meine Worte! ). Im Gespräch mit OrtsvorsteherInnen, Vereinen, Verbänden u.s.w. könnten sie wertvolle Vorschläge aufnehmen und, immer ein Ohr am Bürger, deren Anliegen in die Aktivitäten der Fraktionen der GV einbringen.

Anliegen von BürgerInnen könnten auf diese Weise nicht mehr einfach auf dem Dienstweg ignoriert werden.

Selbst eine Antwort wie „…wir als Fraktion … uns zunächst auf die dringend anstehenden Abwasserproblematiken, Überarbeitung der Gebührenhaushalte und andere Dinge sowie die Überwachung der Umsetzung gefasster Beschlüsse konzentrieren wollen.“, also eine klare Absage an jegliche Zukunftsüberlegung ist eine valide, klare Position, die man in seine Überlegungen einbeziehen kann und muß.
Im Wahlkampf hat das mit „Kompetenz“, „Heimatliebe“, „Tourismus fördern“, „für die Bürger“… u.s.w. noch ganz anders geklungen.

Aber „vor der Wahl ist vor der Wahl“ und „nach der Wahl ist nach der Wahl“ (Franz Müntefehring)
„An meinen Worten, nicht an meinen Taten sollt Ihr mich messen“ ist halt eine der beliebtesten Politikeraussagen, die allerdings nie so ausformuliert werden würde.

OK, Slogans wie „Wir räumen weg, was wir vorher versaubeutelt haben.“ „Wir schaffen es immerhin, pro Jahr 2-3 liegengebliebene Haushalte aufzuarbeiten.“ Oder „Mit uns zurück in die Vergangenheit“ wären für Wahlplakate nicht wirklich geeignet.

Ich habe es lieber umgekehrt:

„Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es.“

„Erst grübeln, dann dübeln“

MACHEN.
Anm: Der Text wurde aus Facebook übernommen und spiegelt die Enttäuschung wider, dass kein/e Politiger*in Mitte 2019 bereit war, über Zukunftsperspektiven zu reden.

Teil 3 – ZUKUNFT MITEINANDER GESTALTEN

Facebook: 07.07.2019 I have a dream… Teil 3 von 3

Der thematisch/inhaltliche Traum ist mein absoluter Favorit.

In diesem Ansatz „adoptiert“ jede/r der 23 gewählten VertreterInnen in der GV ein Zukunftsthema. Z.B.
-Vermarktung von „Romantik in Schenklengsfeld“ mit Trauungen in den Kirchen, Gebetshäusern und unter der Linde mit Erweiterten Angeboten durch „Liebesschlösser“, „Gedenktafeln“, „Gretna Green Laienhochzeiten unter der Linde“ u.s.w.
-Vermarktung von Evolutionspfad, Weltall, TrimmDich Pfad u.s.w.
-Sammeln von Geldspenden mit der Linde, Spenden-Milchkanne, Liebesschlösser- und Gedenktafel-Spenden, Laienhochzeit u.s.w. für die Vereindarbeit
-Unterstützung für Kirmesgesellschaften durch Übernahme von Gebühren, Gema u.s.w.
-Betreutes Wohnen, so wie das BM Gensler bereits vorgelebt hat, hier allerdings durch GV VertreterInnen
-Unterstützung von Katastrophenschutz, Feuerwehren, DRK (Sanitäter, Kochgruppe, Seniorenbetreuung, Hundestaffel,…)
-Jugendarbeit, gemeinsame Zeltlager und/oder „Große Fahrten“ wie ehemals die ev.Kirche mit Pfarrer Wicke, Fr.Ruppel/Hr.Henkel mit der TVG, diverse JugendleiterInnen mit dem JRK
-Sportvereine, …
-Kinderspielplätze, Bolzplätze, …
-U.s.w.

Es geht darum, in der GV ein Bewusstsein für die „kleinen“ Probleme der EinwohnerInnen zu schaffen

Zu den einzelnen Themen bilden sich Projektgruppen aus GV-VertreterInnen,

Vereinsmitgliedern, Ortbeiratsmitgliedern und freiwilligen, privaten Fachleuten.
In Bürgerversammlungen, die alle 3 Monate stattfinden, werden Status-Quo-Berichte aus den Projekten vorgetragen und diskutiert.

Daraus gewinnen die Projektgruppen wiederum wertvolle Informationen für ihre weitere Arbeit und können weitere Interessierte an Bord holen.

Das Verfahren ist ein „geschlossener Kreislauf“ bei dem nichts verloren geht und die Projekte sich mit einem gemeinsamen Verständnis weiter entwickeln.

Jedes Projekt arbeitet für sich, quasi wie ein Verein, ABER die Projekte arbeiten koordiniert und unterstützen sich gegenseitig, nicht wie Vereinsevents, die i.d.R. völlig losgelöst voneinander durchgeführt werden.

Damit sinken Arbeitsaufwand und Risiko und gleichzeitig steigt die Öffentlichkeitswirkung und der Bekanntheitsgrad Schenklengsfelds. Eine lebensnotwendige Vorbedingung zum Aufbau eines bescheidenen Tourismus. Schenklengsfeld hätte ein "riesiges, gemeinsames Gehirn".   

Am Ende stünden neue technische und soziale Infrastrukturen, die nicht nur das Leben in der Großgemeinde interessanter machen, sondern gleichzeitig touristische Aufmerksamkeit auf „Die Gemeinde mit dem ältesten Baum EUROPAS“ lenkt.  

Das ist ein harter, langwieriger Prozess, der erst einmal von allen eingeübt werden muss.

Aber auch der Umstieg, von Pferd- Ochsen- und Kuhfuhrwerken, die ich noch als Jugendlicher in den 60er Jahren im normalen Strassenbild erleben durfte, hin zu den Traktoren der Wirtschaftswunderzeit war kein leichter Weg.

Aber er hat sich gelohnt. Nach 20 Jahren im neuen Jahrtausend sollten wir langsam gemerkt haben, dass die Uhren im 21.Jahrhundert anders ticken, als im letzten Jahrtausend und dass die alten Regeln nur noch bedingt Gültigkeit haben.

Ein schöner Traum, aber leider halt nur ein Traum.

                WIRKLICH NUR EIN TRAUM ?


NEIN.

Durch Schenklengsfeld-MITEINANDER gibt es jetzt die Chance, daß Bürger*innen sich aktiv an der Gestaltung ihrer unmittelbaren Umgebung AKTIV beteiligen und einbringen.

Die ZUKUNFT Schenklengsfelds und der Region "Nördliche Kuppenrhön" mitbestimmen.



Erste positive Anzeichen gibt es bereits

Ab Mitte 2020 haben erste Stammtische stzattgefunden, auf denen sich Menschen über die politische Situation unterhalten haben.

Stammtische Mitte 2020


Zu Teil 1:

Aus gegebenem Anlass, GV-Sitzung vom 17.9.2020              

Es waren über 20 Zuschauer im Raum. Was mich besonders gefreut hat war, dass viele Jüngere politisch interessiert und anwesend waren.

Das gibt mir die Hoffnung, dass bei den nächsten Wahlen am 14.3.2021 nicht nur eine "Dritte Kraft", sondern vielleicht noch eine "Vierte Kraft" oder sogar "Fünfte Kraft" das Abenteuer "Gemeindevertretung" wagt.

Dieser "Teil 1" meines Traums ist jedenfalls für mich am 17.9.2020 wahr geworden.

Egal, wieviel Listen sich zur Wahl stellen, wichtig ist, dass die momentane "Schützengraben-Mentalität" beendet wird.

"Teil 2" des Traums wird in dieser Legislaturperiode nicht mehr in Erfüllung gehen, aber für "Teil 3" sehe ich in 2021 recht gute Chancen.

Das neue Parlament könnte dann in etwa wie auf dem Organigramm organisiert sein. .  

So könnte eine funktionierende Gemeinde aussehen




Zu Teil 2:

Da ist es leider noch genauso trostlos wie Mitte 2019.

Business As Usual. Dienst nach Vorschrift.


Zu Teil 3:

Schenklengsfeld-MITEINANDER bietet die Chance, dass sich in 2021 sehr viel tun wird.

Das ist aber noch ein sehr weiter und harter Weg.